17. Oktober 2012

Nur ein wenig zum Ada Lovelace Tag

Posted in Fundstücke, Gesellschaft, Moderne Philosophie tagged , , um 12:52 von SarahAndrea Royce

Für einen ganzen Artikel fehlt mir die Zeit, auch wenn gestern viele Besucher gekommen sind, um meinen letzten Artikel zu lesen 🙂

Aber diesen Comic von Kate Beaton, den ich auf TheMarySue.com gefunden habe, und der wunderbar in die aktuelle Thematik passt, wollte ich euch nicht vorenthalten:

Image

15. Oktober 2012

Pardon my geek

Posted in Gesellschaft tagged , , um 12:28 von SarahAndrea Royce

Ich musste jetzt auch mal eine Meme erstellen:


Kleiner Nachtrag: Wer kann alle Inspirationen nennen?

8. Oktober 2012

Geek Sisters: Mein Bekenntnis zum Geektum

Posted in Gesellschaft, Sarah tagged , , um 12:46 von SarahAndrea Royce

Das Blog Geek Sisters stellt die dreigeteilte Identitätsfrage; was macht dich zum Geek?

Hier meine Antworten:

1. Was macht Dich zum Geek?
Kannst Du programmieren, bist Du Trekkie, Star Wars Fan oder Filmfreak? Kannst Du Zurück in die Zukunft mitsprechen oder vertiefst Du Dich ohne Ende in die Bonsai-Zucht? Der Fanatasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn Du Dich als Geek verstehst, wirst Du Deine Gründe haben – und die wollen wir wissen.

Ähm ja, ich habe Basic gelernt, als ich ein Kind war. Einen Computer konnte sich meine allein erziehende Mutter nicht leisten und so bin ich jeden Tag in die nächste Stadt geradelt und habe dort auf einem ausgestellten Computer Basic gelernt. Als ich das Geld zusammen hatte, um mir einen C64 zu holen, war das erstmal noch ohne Datenträger. Jedesmal, wenn ich das Gerät anschaltete (und das war oft) musste ich selbst etwas Programmieren. Erst als später der Hype los ging, lernte ich den Brotkasten auch als Spiele-Computer kennen, als ein Freund mit seiner Datasette und Summergames vorbeikam.

Trekki? Nein, nicht so sehr. Andere Science Fiction und Fantasy Serien haben es mir mehr angetan, allen voran Babylon 5, Farscape, Avatar – die Legende von Aang und Legend of Korra, Game of Thrones, Once Upon a time, und, und, und … Ich liebe übrigens Bingeviewing, also ganze Serien am Stück anzugucken. Und ja, ich gucke Crimial Minds ab und zu wegen Kirsten Vangsness und NCIS wegen Pauley Perrette. Ich guck mir Comic Con Panels auf Youtube an *G* und das ich eine waschechte Whovian bin erkennt man schon daran, das mein Galaxy S3 10. Doctor -Tardis-Blau ist.

Zurück in die Zukunft? Andere Filme? Bücher? Klar die selben Präferenzen. Hogwarts, Dune, Mittelerde,   Darkover, Das Universum und der ganze Rest, bildet eine klare Foundation.

Dawn in Morrowind

Rollenspiele sind ganz klar mein Ding, derzeit verbringe ich viel Zeit in Tamriel, erst in der  Himmelsrand Region, und jetzt in Vvardenfell. Aber virtuelle Welten  müssen für mich kein Spiel sein.

Stepford, my oh my...

Hach, ich könnte noch so viel Schreiben, aber ich denke, ich beginne zu langweilen. Das einzige nerdtypische Medium, das ich gar nicht mag sind Comics.

2. Wie bist Du zum Geek geworden?
Sind Deine Eltern bereits absolute Freaks oder hat Dich eine Fernsehserie entscheidend geprägt? Hat Dich die PC-AG in der Schule auf den Pfad des Geektums geführt oder Deine Freunde aus der LAN-Gruppe?

Ich bin so geboren 😉 Meinen ersten Nerdgasm hatte ich schon lange, vorpupertär, beim schauen von Carl SagansUnser Cosmos„. Ich war ein Nerd, Jahrzehnte bevor ich den Begriff kennen gelernt habe.

3. Wie wirkt sich Dein Geektum auf Dein Leben aus?
Pflegst Du Deine geekigen Hobbys nur zuhause oder hast Du sie vielleicht sogar zum Beruf gemacht? Hast Du über einen geekigen Verein oder im Internet Deinen Partner kennengelernt oder hälst Du Dir nur eine Katze wegen der Katzenbilder im Netz?

Davon, Software zu gestalten, lebe ich seit mehr als einem Jahrzehnt, nachdem ich quer in die Programmierung eingestiegen bin. Neben dem ganzem Medienkonsum bin ich auch viel am Lernen zu Themen wie Psychologie, Kulturanthropologie, Neurologie, natürlich auch zu Computerthemen, und schreibe dann eigentlich auch ganz gerne darüber. Es hat auch mein Sozialleben entsprechend geprägt, da ich die meisten Leute über Beruf und Hobby kennen lerne.  Zwei Dinge, die sich eh nicht so recht trennen lassen bei mir 🙂 Ein Leben ohne Internet könnte ich mir nicht mehr vorstellen. Das bedeutet aber nicht, das mein Leben nur im Internet statt findet…
Wonder after wonder after wonder
Meine liebste Art von Urlaub, ein gemietetes Cabrio und auf gehts, die Welt zu erkunden, das Bild oben zum Beispiel ist vom Arches National Park in Utah.

26. Mai 2012

I was memed, and I nearly missed it.

Posted in Second Life tagged , um 16:27 von SarahAndrea Royce

Right blogpost, wrong blog.

Richtiger Blogeintrag, falsches Blog, WordPress hat etwas umgestellt und schon kann man kaum noch zwei Blogs seperat betreiben. Der richtige Beitrag ist jedenfalls hier:

http://torturedprim.wordpress.com/2012/05/26/i-was-memed-and-i-nearly-missed-it/

18. März 2012

Ist dieses Blog verlassen?

Posted in Sarah um 19:42 von SarahAndrea Royce

Es gibt nun schon fast ein Jahr keine Einträge mehr in diesem Blog. Warum ist das so?

Ich habe vor einiger Zeit ein englischsprachiges Blog begonnen, das eigentlich als reines Blog zum Thema virtueller Welten gedacht und an ein internationaleres Publikum gerichtet war. Wenn mir seither ein Thema am Herzen lag, war ich hin und her gerissen, es hier in Deutsch zu schreiben, oder vielleicht doch an ein grösseres Publikum gerichtet im englischsprachigen Blog? Dabei war das englischsprachige allerdings Themenorientiert und letztlich hat das dazu geführt, dass ich Artikel, die sich nicht um virtuelle Welten drehen, erst gar nicht geschrieben habe. Das hatte sich erst kürzlich geändert.

Gerade geht mir wieder sehr viel durch den Kopf, und ich habe mich endgültig entschieden, das Englischsprachige thematisch auszudehnen.

Wer also etwas von mir lesen will, findet das auf: TorturedPrim.WordPress.com

23. Juli 2011

Harry Potter – Das Ende

Posted in Filme um 15:01 von SarahAndrea Royce

Vor ein paar Jahren stellte ich mich in aller frühe an eine gigantische Warteschlange in „aller Hergottsfrühe“ zusammen mit vielen anderen, meist jungen Lesern. Und als sich das Warten gelohnt hatte, war ich erst mal für eineinhalb Tage nicht ansprechbar. In dieser Zeit habe ich viele Taschentücher gebraucht. Keine Frage, das Buch, um das es ging, war der finale Teil von Harry Potter.

Die Verfilmung hinkte zwangsläufig etwas hinterher, und so waren mir dann ab dem 6. Teil die bevorstehenden Wendungen schon bekannt, aber darüber, wie sie umgesetzt wurden, kann ich mich letztlich erst jetzt, nach dem der 8. Teil (oder der zweite Teil des 7. Teils) wirklich äussern.

Ich glaube, Harry Potter ist irgendwo einmalig in der Geschichte einer verfilmten Buchreihe. Als die Verfilmung begann, waren die meisten Bücher noch gar nicht fertig, und die Autorin Joanne Rowling meinte, der Druck beim schreiben des letzten Buches war so immens, dass sie sich manchmal gewünscht hat, sie möge sich einen Arm brechen, nur um mal eine Pause zu bekommen.

Wir haben miterleben dürfen, wie aus den kleinen Schauspielern Erwachsene wurden genauso wie die Geschichte selbst mit den Figuren heran wuchs. Der 7./8. Teil ist alles andere als ein Werk für Kinder.

Wie sehr sich das alles von normalen Medienereignissen Unterscheidet, kommt am besten zur Geltung, wenn man sich die letzten Minuten der Vorpremierenfeier ansieht:

Ich glaube so emotional war noch keine Vorpremierenfeier, weder bei den Beteiligten, noch beim Publikum, das Joanne Rowling mit minutenlangem Dankes-Singsang unterbrach.

Aber ich wollte ja eine Kritik schreiben, und das bedeutet auch, ab hier beginnen die SPOILER.

Meiner Ansicht nach passierte schon im ersten Teil etwas, dass die Charakterisierung der Titelfigur etwas vom Film trennte. Im Buch bricht Harry im Showdown aufgrund der Schmerzen, die er mit Voldemort teilt, ohnmächtig zusammen. Sein Lehrer, der ihn Angriff, kam nicht durch irgendetwas, das Harry gemacht hat, um, sondern weil Voldemort, der mit ihm eine Art biologische Symbiose eingegangen war, sich von ihm trennte. Harry selbst bekommt davon gar nichts mehr mit, erst Dumbledore erklärt ihm (und uns Lesern), was während seiner Auszeit passiert ist.

Im Film dagegen wird aus dem Schmerzelement eine Versteinerung, und als Harry mitbekommt, dass er damit eine Waffe gegen Quirrel und Voldemort hat, setzt er sie auch ein, um zu töten. Diese Bereitschaft, Gewalt einzusetzen, unterscheidet den Film-Harry gewaltig vom Buch Harry, der ab dem Punkt, wo ihm die Prophezeiung bekannt ist (am Ende des fünften Teils) mächtig damit zu kämpfen hat, denn er versteht die Prophezeiung so, dass er Voldemort töten muss, um zu überleben. Das stellt sich am Ende des siebten Buches dann als erfreulicher Irrtum heraus. Voldemort schafft das schon ganz alleine 😉 Im Buch. Film Harry dagegen, ganz Action-Held statt Anti-Held, greift Voldemort bewusst an, fordert ihn heraus (die Szene kennt man ja auch als Nichtkinogänger schon aus der Werbung) und auch wenn die eigentliche Schlusszene sich sehr am Buch orientiert, wirkt es hier so, als hätte Harry den Zweikampf auch gewonnen, weil er eben letztlich der bessere war.
Und Action-Harry ist offensichtlich auch der perfekte Soldat, auch wenn ich es eher auf die mangelnden Schauspielkünste Daniel Radcliffes zurückführen würde. Als er durch Snapes Erinnerungen erfährt, dass er sich töten lassen muss, reagiert er im Film absolut unemotional, als ob er einfach einen Auftrag erhalten hat, den er nun ausführen muss.

Was hätte ein Schauspieler mit dem Talent von Snape-Darsteller Alan Rickman aus diesem Augenblick heraus holen können. Seine Darstellung in den letzten drei Filmen dieser vielschichtigen Figur war grandios. Man möge sich nur seine zitternden Lippen am Anfang des siebten Teils in Erinnerung rufen, als er, hilflos, da er ja seine Tarnung nicht auffliegen lassen konnte, zusehen musste, wie eine seiner Freundinnen eiskalt von Voldemort getötet wird. Eine Freundin, die ihn um Gnade anfleht.

Das Casting der jungen Schauspieler war vermutlich zu einem grossen Teil ein Glücksspiel, und eines, das grösstenteils glücklich endete, denn mit Ausnahme von Radcliffe, der allerdings ausgerechnet die Titelrolle hat, entpuppten sich die anderen als wirklich gut. Besonders Tom Felton (Draco Malfoy) glänzt, er bekommt im sechsten Teil viel Raum um sich zu beweisen.

Das Casting der Erwachsenen war lückenlos gut, auch wenn ich mir für Slughorn vielleicht einen etwas runderen Menschen gewünscht hätte. Richard Griffiths hätte gut gepasst, aber den kenne ich ja nun deshalb, weil er im Potterversum bereits eine andere Rolle inne hatte – als Vernon Dursley. Und Zeitweise wirkte er auch sehr Krank. In einem Teil sah er aus, als hätten sie in gerade aus einer Krebstherapie geholt und ihn gezwungen, seine fünf Minuten zu spielen, bevor er zusammenklappt.

Bei aller Kritik an Daniel Radcliffe bin ich froh, dass sie die Schauspieler nicht eingewechselt haben, auch nachdem es altermässig nicht mehr so ganz exakt gepasst hat. Auch Snape war im Grunde mit einem zu alten Schauspieler besetzt, aber bitte, ich würde niemand anders als Alan Rickman aka Hans „Jack“ Gruber (Stirb Langsam) aka Sheriff von Nottingham (Robin Hood mit Kevin Kostner) sehen wollen, er hat die Figur so gut verkörpert wie ich es mir bei niemand anderem Vorstellen könnte.

Neben Action-Harry war leider kein grosser Platz für andere Helden, während das Buch hier vielschichtiger ist.

Matthew Lewis als Neville Longbottom

Matthew Lewis als Neville Longbottom

Meiner Ansicht nach kommt insbesondere Neville Longbottom in der Verfilmung schlecht weg. Im Buch hat er seine eigene, bewegende Geschichte und ab dem 5. Teil macht er eine mächtige Entwicklung durch. Dass er Dumbledores Armee wiederweckt hat und in Hogwarts eine guerillataktikbasierte Rebellion anführt, dass er von Harry als Backup instruiert wird, was zu tun ist, falls seine anderen Freunde scheitern – und er letztlich auch tut, ganz anders und viel Heldenhafter als im Film. Das nicht viel gefehlt hat, und er wäre der „Auserwählte“ gewesen, das seine Eltern das schwerere Schicksal erlitten haben als Harrys, das geht alles unter.

Was mich die ganze Zeit gestört hat, war, dass die enge Verbindung zu Dumbledore als Mentor und auch ein wenig als Ersatzvater für Harry in den Filmen praktisch völlig aussen vor gelassen wurde, es wurde auch viel erklärt in den Gesprächen, wo der Zuschauer völlig allein gelassen wurde. Und die Dekonstruktion des idealisierten Bildes, das Harry von Dumbledore hatte und mit dem er nach seinem Tod zu kämpfen hatte. Bis zu dem Punkt wo er begreift, dass er von Dumbledore wie eine Schachfigur eingesetzt wurde. Dass der grosse Mentor, der Übermächtige, an einem gewissen Punkt sein Ende in der Geschichte finden muss, damit der Held auch auf sich alleine gestellt ist, dass kennt man aus zahllosen anderen Geschichten, man denke nur an den Herrn der Ringe und Gandalfs verschwinden. Aber diese Dekonstruktion ist wohl einmalig und bewegt auch den Leser.

Die Geschichte selbst wirkt teilweise wirklich wie eine Zusammenführung bekannter Geschichten, von klassischen Mythen, die die Figuren im Universum hergeben, über den Verlauf der Geschichte, der in vielen Bereichen an den „Herrn der Ringe“ erinnert. Bedauerlicherweise auch mit der selben Länge (Zweites Buch, Moor, Siebtes Buch, Wälder), bis hin zum christlichen Mythos der Wiederauferstehung. Lustig, das man hier noch nicht viel von Protesten amerikanischer Evangeliker hört. Aber diese Zutaten wurden so perfekt miteinander kombiniert, mit rasanten und eigenen Wendungen garniert, dass wirklich etwas eigenes dabei heraus gekommen ist.

Mir persönlich haben viele Ideen in den Verfilmungen gut gefallen, zum Beispiel wie Dumbledore Harry in einem U-Bahncaffee aufliest, wo er gerade mit einer Kellnerin geflirtet hat. Die erweiterte Actionszene mit dem Drachen – und das man die Knallrümpfigen Kröter im Wesentlichen herausgelassen hat, da bin ich auch nicht wirklich böse drüber 😉

Das Sterben allerdings, das wurde im Buch viel unverblümter und brutaler als im Film dargestellt, wo man die Toten einfach an einer Stelle vorgeführt bekommt. Hier ist das Buch sogar erwachsener als der Film.

Irgendwie hat es die Geschichte geschafft, uns Fans das Gefühl zu geben, Teil des ganzen zu sein und wäre ich bei der Vorpermiere dabei gewesen, ich hätte in die Dankesbekundungen der anderen Fans eingestimmt.

Hier noch etwas für die Fans von Allan Rickman:

1. Juli 2011

Google+ oder, ich habs befürchtet.

Posted in Politik um 12:51 von SarahAndrea Royce

Kaum ist Google+ verfügbar, stürzt sich alle Welt darauf. Einerseits bietet es eine gute Oberfläche, anderseits hat Facebook schon reichlich Leute verärgert mit laschem Datenschutz, strengen Verwertungspolicen und nicht zuletzt auch immer wieder Fehlerhafter Oberfläche.

Vertraue ich Google noch weniger als Facebook? Das ist gar nicht das Problem, ich traue beiden nicht sonderlich weit. Das Problem ist, dass Google jetzt schon Profildaten aus anderen, Google zugänglichen Quellen (und das sind so einige) auswertet, daraus ein Interessenprofil erstellt und z.B. Suchergebnisse diesen Anpasst.

Wer über Google etwas sucht, findet nur was er gerne Lesen, Hören, Sehen will, nicht was er Lesen, Hören, Sehen sollte. Es spiegelt gewissermassen eine heile Welt vor.

Also wird bereits jetzt Missbrauch mit den Daten betrieben, ganz ohne dass sie an andere Quellen weitergegeben werden, die man nicht so ganz im Sinne hatte, als man seine  virtuellen Spuren hinterliess. Speise ich Google+ mit den selben Daten wie Facebook, wird der Filter, den Google für mich aufbaut, immer enger. Und wie eng er bereits ist, konnte ich kürzlich feststellen, als ich mich mit einem Ausländer in Englisch unterhielt und er mir eine technische Frage zu einem meiner früheren Handys gestellt hatte. Statt dem gesuchten englischsprachigem Datenblatt bekam ich lauter deutschsprachige Testberichte zu dem Handy (das nebenbei bemerkt schon Jahrelang nicht mehr im Handel sein dürfte).

Ist das Zentrum meiner sozialen Netzaktivitäten bei Facebook, ist das ein anderer Datenpool, es wäre zwar für Google möglich diese Daten in Kontext zu ihren bisherigen zu bringen, aber nur mit einem hohen Aufwandt, der sich derzeit wohl eher nicht lohnt, wenn ich aber Google+ nutze, tut Google genau dass, was es am besten kann: Daten in Beziehung setzen und Auswerten – und nutzen.

Wenn ich im Internet nicht mehr die Informationen finde, an die ich nicht denke, oder die mir vielleicht unangemehm sind, laufe ich Blind durch die Gegend. Ein Ausweichen auf öffentliche Medien macht wenig Sinn, denn Recherche gibt es heute kaum noch, wer auch immer genügend öffentliches Interesse geniesst, steuert die Berichterstattung mit Pressemitteilung, die dann nur noch von der Redaktion „aufgehübscht“ wird. Meinungsneutral waren die öffentlichen Medien noch nie, gerade auch deshalb sind ja Blogs und ähnliche so erfolgreich. Da wurde schon so manche Medienente aufgedeckt. Wie zum Beispiel diese hier: http://badhairdaysandmore.blogspot.com/2010/06/vollig-verruckte-berichterstattung-dank.html

Ich empfinde das als eine sehr negative Entwicklung. Und Bing, die Suchmaschine von Microsoft, wollte ich eigentlich nicht benutzen (Google war nun mal gut) aber das bleibt wohl der letzte Ausweg.

3D Druck auf der nächsten Ebene

Posted in Fundstücke um 09:37 von SarahAndrea Royce

3D Druck, das ist fast ein wenig, wie die Replikatoren im Star Trek Universum. „Tee, Heiss, Earl Grey!“ forderte Xhavier stets an. Auch wenn schon Lebensmittel, ja sogar Körperteile (d.h. Strukturen aus lebenden Zellen) gedruckt werden können, ist es entweder sehr teuer oder der Einsatz sehr begrenzt.

Das Funktionsprinzip ist im wesentlichen immer das gleiche. Ein Plotter (so eine Art Roboter mit einem Zeichenstift) Zeichnet mit dem gewählten Medium (Plastik,  Schokolade, Zellen, …) Schicht für Schicht das plastische Objekt.

Ein Open Source oder besser Open Knowledge Projekt geht sogar schon fast so weit, eine sich selbst replizierende Maschine anzubieten. Aber es gilt eben doch nicht für alle Bauteile, insbesondere die Elektronik kann sich das Gerät nicht selbst basteln.

RepRap Reproduziert sich zu einem guten Teil selbst. Alle weissen Teile sind gedruckt.

Der Nachteil ist, dass die Ausgangsmedien meist recht teuer sind, viel Energie verbraucht wird und sich das drucken eigentlich nur bei Speziallfällen lohnt. Ein verlorengegangenes mechanisches Ersatzteil nachbilden, der medizinische Einsatz, wenn die Technologie ausgereift genug ist, usw…

Jetzt bin ich auf ein Projekt gestossen, welches das Thema auf eine ganz andere Ebene bringt: Die Energiequelle ist Licht, das Rohmaterial Sand, der Ideale Einsatzort die Sahara

Markus Kayser – Solar Sinter Project from Markus Kayser on Vimeo.

Es ist eine spannende Entwicklung, dass die grosse Wüste als Energie und hier auch als Rohstofflieferant immer interessanter wird.

27. Juni 2011

Die Gedanken sind frei

Posted in Moderne Philosophie um 12:56 von SarahAndrea Royce

„Die Gedanken (Daten!) sind frei…!“

 Ja, die Daten sind frei

Ja, die Daten sind frei, wer darf sie zensieren,
sie fließen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch darf sie filtern, auf Vorrat nicht speichern
Es bleibet dabei: Ja, die Daten sind frei!

Ich schreib` was ich will und was mich beglücket,
doch alles in der Still‘ -auch wenn sich`s nicht schicket.
Mein Tippen, mein Mailen- kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei: Ja, die Daten sind frei!

Ich lieb` den Kaffee, den Chatt auch vor Allem,
das tut mir allein am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine, beim Kaffee oder Weine
die Welt ist dabei: ja die Daten sind frei!

Und speichert man sie in finsteren Erkern,
das alles, das sind vergebliche Werke.
Denn viele Hacker zerreißen die Schranken
und firewalls entzwei -ja, die Daten sind frei!

Drum will ich auf immer -der Zensur entsagen
und will mich auch nimmer mit spybots mehr plagen.
Man kann mit viel Hertzen stets lachen und scherzen,
und wissen dabei: ja die Daten sind frei!

(Nachdichtung: BukTom Bloch)

3. März 2011

Empathie und Reverse Speech

Posted in Gesellschaft um 14:46 von SarahAndrea Royce

In den letzten Wochen habe ich mich aus verschiedenen Gründen intensiver mit dem Thema Empathie auseinander gesetzt. In verschiedenen Diskussionen ging es zum Beispiel darum, aus welchen Elementen Empathie besteht, ob bei schwächeren Instinkten abstrakt erlernte Gesichtsausdruckserkennung, wie bei “Lie to me”, auch zu Empathie gezählt wird und vieles mehr.

Ein paar spannende “Nebenschauplätze” möchte ich hier gerne einmal Vorstellen.

Der Erste ist die Serie “Lie to me”. Es geht um einen Anthropologen und Psychologen, der kulturübergreifende Emotionen studiert hat und nun sein Wissen als eine Art menschlicher Lügendetektor vermarktet. Eine seiner Angestellten gilt als Naturtalent, also eine Person, die eher Instinktiv sehr gut die Emotionen ihres Gegenübers einschätzen kann. Interessant ist, dass mir die Figur, Cal Lightman, erst einmal extrem Unsympathisch und vor allem sehr “kalt” vorkam. Das ständige, stets leicht überhebliche und triumphierende Entlarven von Gefühlen bei seinen Gesprächspartnern – er wirkte nicht wie jemand, mit dem man gerne mal “ein Bier trinken” möchte.
Kürzlich sah ich mir dann doch einmal die erste Staffel vollständig an und habe auch Appetit auf mehr bekommen. Und wie ich nun mal so bin, schaute ich auch auf die Wikipediaseite zur Serie. Dort erfuhr ich, dass die Figur auf einer realen Person basiert, Paul Ekman, der auch selbst an der Serie mitgewirkt hat. Er wird wegen seiner wissenschaftlichen Arbeit auch im Wikipediaartikel zu Empathie erwähnt. Wie Lightman ist er recht kommerziell interessiert wie man seiner Webseite entnehmen kann. Seine starke Beteiligung an der Serie ist dann sicher auch der Grund dafür, dass er ein Blog führt, in dem er “Lie to me” mit der wissenschaftlichen Realität vergleicht.

Ein interessantes Beispiel:
Lightman explains the tactic he has developed over the shows in the last season, which is to shake people up so they will forget to hide their emotions. The problem is that the emotions are probably a reaction to being shaken up not necessarily about whether or not they are lying. I take a completely different tack: establishing a confidential and accepting atmosphere with questions that invite people to tell their story. Once you get people talking they often say more than they intended to say. Our research found that the more words spoken the easier it was to detect lies.

Lightman erklärt die Taktik, die er über die Serie hinweg entwickelt hat in der letzten Staffel, die darin besteht, Leute aufzuwühlen so dass sie vergessen, ihre Emotionen zu verstecken. Das Problem ist, dass die Emotionen dann möglicherweise eine Reaktion auf das Aufwühlen sind und nicht notwendigerweise etwas damit zu tun haben, ob sie Lügen. Ich wähle eine ganz andere Taktik: Ich richte eine lockere und angenehme  Atmosphäre ein mit Fragen, die eine Person einladen, ihre Geschichte zu erzählen. Wenn die Leute erst einmal sprechen erzählen sie meist mehr, als sie vor hatten. Unsere Forschung fand heraus, dass je mehr Wörter gesprochen wurden, desto einfacher war es Lügen zu entdecken.

Das Zweite, das mir aufgefallen ist, ist das Empathie im instinktiven Sinn in den USA vielfach weniger Wissenschaftlich denn Esoterisch betrachtet wird.

Ich sehe da zwei Hintergründe. Noch immer stärkere patriarchale Strukturen und einen größeren Graben zwischen den Geschlechtern in USA, so dass eine Fähigkeit, die hauptsächlich Frauen in hohem Maße haben, nicht wirklich nachvollziehbar ist für die Mehrheit der Einflussreichen und natürlich spielt auch der  Nachhall der New Age Bewegung eine Rolle.

PS: Was da im Video gezeigt wird, bedingt neben einer starken Empathie auch noch die Eigenschaft Hochsensible Persönlichkeit (HSP) und während die genannten Dinge am Anfang noch belegbar sind, wird es gegen Ende (Heilen, Lügen immer detektieren) definitiv Esoterisch.

Und damit ist es auch eine gute Überleitung zu meinem dritten Thema, das auf den ersten Blick genauso Esoterisch wirkt:
Reverse Speech (Rückwärtige Sprache). Dabei geht es darum, das wir Menschen offensichtlich Gedankenfetzen rückwärts in unsere Sprache einbauen, die man durch rückwärtiges Anhören einer Aufnahme auch heraushören kann. Man nennt sie Reversale. Die Theorie kam bei Wissenschaftlern bislang nicht gut an, aber in Gegensatz zu anderen “Esoterischen” Themen kann man diese ja ganz einfach für sich überprüfen. Ich habe es gemacht und fand es faszinierend. Allerdings ist das schon eine ganze Weile her und ich kann da nur noch Anektoden liefern. Ganz deutlich war, dass es bei Menschen, die sich sehr aufs sprechen Konzentrieren, kaum bis gar keine Reversale gibt. Je aufgewühlter eine Person aber ist, desto mehr Reversale finden sich in der Sprache. Also greift hier die Lightman Methode eher als die von Ekman. Wenn ich anderen davon erzählte, waren sie meist Skeptisch und forderten Beweise, und ich nahm dann meist eine von ihnen vorgeschlagene Aufnahme und analysierte sie. Sehr zur Verblüffung der Herausforderer. Das geht im Grunde genommen schon mit dem “Audiorecorder” aus dem Windowszubehör, ich bevorzuge aber eine Soundstudiosoftware, mit der man auch die Tondatei etwas verlängern kann (dabei wird die Frequenz niedriger). Reversale sind etwas schneller als die gesprochene Sprache und einmal habe ich erlebt, dass eine Interviewpartnerin so viel Text unterbringen wollte, dass sie es nicht mehr schaffte. Der lange Satz blieb unbeendet.

Spannend war eine Analyse je einer Rede von Gerhard Schröder und Edmond Stoiber. Während ich bei ersterem nur viel darüber erfahren habe, wie er seine Außenwirkung steuert, er baut Sympathie zum Publikum auf, in dem er zum Beispiel autosuggestiv denkt: “Ich würde euch am liebsten zu einem Kaffee einladen” war Stoiber in seinen Reversalen (so nennt man diese Rückwärtssetze) genauso abgehakt und wirr, wie es seine Interviews nach Außen sind. Ein Reversal, ein einziges Wort, ist mir aber heute noch im Gedächtnis und ich bin froh, das Stoiber heute kein wichtiger Politiker mehr ist. Dieses Wort war: “Menschenjagd”.

Zwei andere besonders beeindruckende “Fälle” war einerseits die Presseerklärung eines Polizeichefs, in der es um einen Fahrerflüchtigen ging, der gerade ein Kind getötet hatte. Während vorwärts nur ein Satz gesprochen wurde, waren es Rückwärts gleich drei und darin waren auch mehr Informationen enthalten. Der Polizeichef war ganz offensichtlich sehr von der Sache betroffen. Der Andere betraf eigentlich nur ein einziges Reversal, ein einziges Wort. Was die Sache so beeindruckend machte, war, dass es vorwärts und Rückwärts abgespielt exakt das gleiche Wort war. Und nicht etwas sowas wie: “Lagerregal” oder ein phonetisches statt schriftliches Äquivalent. Das Wort war: “Kirche”. Drehen sie es in Gedanken mal um. Oder nehmen sie es schnell selbst auf und benutzen sie den “Audiorecorder” um es umzudrehen. Da kann eigentlich nichts auch rückwärts an Kirche erinnern.

Um es auf den Punkt zu bringen, ich selbst zweifle nicht an der Existenz der Reversale und hab das sogar gelegentlich eingesetzt, aber was ich viel spannender Finde, ist, dass unser Gehirn offensichtlich ganz selbstverständlich in der Lage ist, diese unbewusste Leistung zu erbringen. Aber gerade in Bezug auf Empathie und Lügen ergibt sich für mich auch eine spannende Frage:

Übersetzen wir es genauso unbewusst wieder zurück? Wissen wir viel mehr über unsere Gesprächspartner, als uns Bewusst ist?

Aber egal ob Ekman(/Lightman)-Methodik, natürliche Empathie oder Reversale, ohne Kontext kennen wir nicht die ganze Wahrheit. Seriencharakter Lightman betont das immer wieder, und der erste, der Reverse Speech professionell vermarktet, lehnte Beispielsweise einen potentiellen Investor ab, weil der in Reverse Speech sagte: “I’m so full of shit” (“Ich bin so voller Scheisse”). Dabei kann es ja einfach sein, dass er auf die Toilette musste?

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